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Produktspezialistin für Kognitionshilfsmittel

Franziska Braun

Franziska Braun

 

Neben den Aufgaben als Beraterin hatte ich die Möglichkeit mich im Speziellen mit den Hilfsmitteln aus dem Bereich „Kognition“ zu beschäftigen und dadurch die Einzelheiten und insbesondere Vorteile dieser Hilfen näher kennenzulernen.

Um was geht es eigentlich, wenn wir von dem Bereich „Kognition“ oder auch im Englischen von „cognition“ sprechen? Letztlich sind alle Aufgaben und Tätigkeiten, die wir ausführen oder Reaktionen, welche wir beispielsweise im Umgang mit anderen Personen zeigen, das Ergebnis von kognitiven Leistungen. Kurz gesagt: alles was wir tun oder eben auch nicht tun, basiert darauf. Wir nehmen mit Hilfe unserer Sinne die Umwelt wahr. Diese Informationen werden von uns abgespeichert, verarbeitet und dienen als Grundlage unseres Verhaltens. So sind beispielsweise Vorgänge, wie Erinnern, Urteilen, Planen und Kategorisieren alles kognitive Leistungen.

MEMOdayplanner

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Stellen Sie sich nun vor, eine oder mehrere dieser Bereiche ist eingeschränkt? Sie vergessen ständig etwas oder wissen nicht mehr, was sie eigentlich als nächstes tun wollten. Ihnen fällt es schwer einzuschätzen, wie viel Zeit vergangen ist oder noch übrigbleibt. Genau dann kommen die Hilfsmittel aus dem Bereich  Kognition zum Einsatz.

- Sie helfen uns dabei Informationen leichter aufzunehmen und diese besser zu strukturieren.
- Sie verschaffen uns einen Überblick und lenken unsere Aufmerksamkeit.
- Sie können Zeit mit Hilfe von Visualisierung greifbar machen.
- Sie erinnern uns und zeigen uns mögliche Handlungswege auf.

Auch im Alltag als Beraterin nutze ich solche Hilfsmittel. Den MemoTimer beispielsweise setze ich ein, um mir die zuvor ausgewählte Zeit anzeigen zu lassen. Hierbei sind unterschiedliche Zeiteinstellungen möglich. Der MemoTimer hat neben den leichtbedienbaren Tasten eine Anzeige mit Leuchtpunkten. Sobald eine Zeit mit der jeweiligen Taste ausgewählt wurde, leuchten die LEDs auf und zeigen die Gesamtzeit an. Den Zeitverlauf sehe ich ebenfalls durch das Erlöschen dieser LEDs.
Ich erkenne demnach schnell wie viel Zeit noch vorhanden ist. Am Ende der eingestellten Zeit erinnert mich ein Alarm daran, dass die Zeit vorüber ist. Gerade bei Personen, die Probleme damit haben, das Konstrukt der Zeit zu verstehen, kann die Visualisierung hilfreich sein, ein Bewusstsein für Zeit zu entwickeln oder dieses zu fördern.

Ein Beispiel aus dem beruflichen Alltag:

„Bei einer Beratung für eine Kommunikationshilfe habe ich gemeinsam mit einem Kind passende Geräte ausprobiert. Als feststand, welche Kommunikationshilfe beantragt werden soll, wurde mit den Eltern und Therapeuten besprochen, wie das weitere Vorgehen ist. Dem Kind fiel es in dieser Zeit schwer sich alleine mit den vorhandenen Spielsachen zu beschäftigen und suchte Kontakt zur Mutter, um nach Hause zu gehen. Ich habe den MemoTimer auf den Tisch gestellt, gemeinsam mit dem Kind eine Zeit eingestellt und erklärt, dass wenn alle Lichter aus sind, es mit seinen Eltern nach Hause gehen kann. Das Kind schaute zuerst gespannt auf die Lichter und fing dann wieder in der Puppenecke an zu spielen. Immer wieder mal schaute es auf den Tisch, wo der MemoTimer stand.
Der MemoTimer half dem Kind dabei, die Zeit, welche es noch hier bleiben wird, besser einzuschätzen, wodurch es sich letztlich sich sogar auf andere Tätigkeiten konzentrieren konnte.“

Mail: franziska.braun@rehamedia.de
Tel: 06131/62 72 391463

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